Rezensionen zur Seite Das Praxisbuch Mac OS X Tiger

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Rezensionen

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Schlaefer - BewertungsSterne('4*')

Kurzfazit

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Der Autor

Kai Surendorf hat bereits Erfahrung mit Büchern zu Mac OS X Themen und schrieb neben dieser rezensierten Version bereits ein Buch zu Mac OS X 10.3 sowie "UNIX für Mac OS X Anwender".

Wer schreibt hier

Seit 1998 arbeite ich mit dem Mac und seit 10.1 überwiegend mit Mac OS X. Als Elektrotechniker setze ich den Mac zwar nicht überwiegende beruflich ein, fühle mich aber, mit Praxis und professionell im Buchtitel, der Zielgruppe zugehörig.

Das Buch wurde mir vom Autor zur Rezension überlassen. Wer jetzt Parteilichkeit vermutet, dürfte schon durch das einleitende Kurzfazit eines besseren belehrt worden sein.

Inhalt

Ohne große Worte hier das Inhaltsverzeichnis. Auf "nichtprofessionelle" Themen wie iLife wird dankenderweise im Buch gänzlich verzichtet.

Buch-Update und Onlineresourcen

Auf der ersten Seite des Buches befindet sich ein Code, um sich bei Galileo Press für Buch-Updates zu autorisieren. Dort findet man Anfang August 05 einen mehrseitigen Auszug zu iMovie aus dem iLife Buch des gleichen Verlages. Nach dem 10.4.2 Update hätte ich z.B. ein Update zu Dashboard erhofft. Weitere interessante Extrakapitel sind jedoch nach Autorangabe bereits in Arbeit.

Ohne Code sind die Onlinevolltextsuche, die Outtakes (sehr gut, mehr davon) und das ["Forum zum Buch"][Forum] nutzbar. Leider krankt die Onlinesuche daran, dass sie die absolute Seitenzahl (plus Inhaltsverzeichnis) und nicht die Abgedruckte angibt. Ein eigenes Webinterface für die Suche, das ohne Scrollen auskommt, wäre vorteilhaft.

Alles in allem ein zeitgemäßer Zusatznutzen.

Layout und Form

Der Hardcovereinband kommt mit dem schmucken, schwarzen, seriösen X auf der Front daher, welches auch die aktuellen Tiger Packungen schmückt und die Marschrichtung klar macht.

Beim Aufschlagen fällt die serifenlose Schrift auf. Sieht modern aus, ist auf den ersten Blick mit der zu großen Schriftweite jedoch gewöhnungsbedürftig. Ein stichprobenartiger Griff ins Bücherregal offenbart denn auch, dass es mein erstes Fachbuch ohne Serifenfont ist. Kein Angst, man gewöhnt sich daran.

Am Rand befinden sich schwarze quadratische Reiter, die Unterkapitel optisch zusammenhalten. Sieht schick aus, da sie ohne Beschriftung sind, orientiert man sich an den unten, modernes Layout halt, platzierten Kapitelüberschriften.

Die Seiten sind zweispaltig aufgebaut, auf der Innenseite ca. 2/3 Haupttext, auf der Außenseite ca. 1/3 Erläuterungen, Querverweise und Tipps. Einen eigenen Eindruck kann man sich in der Leseprobe (pdf, 812kB) verschaffen. Manchmal findet man in den exzessive Erläuterungen am Rand auch Dinge, die in den Haupttext gehört hätten. Am besten man liest immer alles. Wo der Rand leer ist, ergibt sich Platz für Notizen. Sehr praktisch.

Text und Bilder sind durchgängig in schwarz/weiß gehalten, was bei der Vielzahl der Bilder aus Kostengründen sinnvoll erscheint und der Lesbarkeit keinen Abbruch tut. Auf jeder Seite befinden sich unterstützend zum Text im Schnitt mindestens eine, meist hingegen mehrere erläuterndere Abbildungen. Trockener Fließtext war gestern. Im Rand platzierte Bilder fallen jedoch gelegentlich zu klein aus.

Für den Index am Ende des Buches wünsche ich mir bei mehreren Seitenangaben eine Hervorhebung für die thematische Hauptseite.

Der Schreibstil ist flüssig und verständlich. So mancher Schachtelsatz wäre in kurzen Einzelsätzen jedoch besser aufgehoben gewesen.

Zum Inhalt

Das Buch macht einen nicht zum Unix-Guru, sondern zum professionellen Mac OS X Anwender. Auf Ausflüge in langweilige technische Detailfragen wird verzichtet. Didaktisch findet man oft den sinnvollen Ansatz, nicht durch eine Vielzahl von Beispielen zu brillieren, sondern dem Leser das Werkzeug für eigenständiges Arbeiten in die Hand zu drücken.

Der Spagat, ein großes Publkikum anzusprechen, ist teilweise nicht einfach. Dass man den Kopiervorgang im Finder durch das kleine x im Fenster abbrechen kann, dürfte z.B. auch dem Laien im Kontext klar sein. Auf der anderen Seite werden so auch wieder praktische Details an den Mann gebracht.

Selbst nach mehreren Jahren Mac OS X und Finder waren die Kapitel über das Arbeiten mit ihnen informativ. Dafür sorgen schon Neuerungen in Tiger wie Spotlight. Die Spannweite eines Themas reicht vom Klassiker "Wo liegt es im Library Ordner?" bis hin zu den Befehlen für das Terminal. Die ausführlich Auflistung und Beschreibung der Ordner im Library Verzeichnis oder der laufenden Systemprozesse machen sich zum Nachschlagen immer gut.

Das umfangreiche Netzwerkkapitel dürfte manches Forum verwaisen lassen. Wer Rechner vernetzen möchte findet hier von der IP Adresse aufwärts alles Relevante bis hin zum Filesharing. Eigentlich kein direktes Mac OS X Thema, wird auch die Verwendung und Einrichtung eines externen Routers vermittelt. Damit sollte dem eigenem Netzwerk nichts mehr im Wege stehen. Zu kurz gekommen sind meiner Meinung nach das Themen WLAN (Verbindung herstellen, Passworteingabe etc.) und Sicherheit, auch wenn hier weiterführende Links angeboten werden.

Ob Widgets und Dashboard nun ein professionelles Feature ist, darüber scheiden sich die Geister. Interessant wird das Kapitel dann auch, weil es auf den Unterbau und auf das Erstellen eigener Widgets eingeht. Dazu gehören vor allen Dingen die Apple-Eigenheiten, wie das Anzeigen der Rückseite oder die Größenänderung der Widgets. Die gleichen Informationen finden sich zwar auch in den Tiefen der Apple-Dokumentation, wer es jedoch auf deutsch und kommentiert mag, wird hier an die Hand genommen. Wünschenswert für die 2. Auflage wäre ein Hinweis, wie man mittels Dashboard Debug Modus und Safari bei der Widgeterstellung unterstützt wird.

Besonders interessiert haben mich die Kapitel zur Aufgabenautomatisierung mit Automator und AppleScript. Die Workfow-Beispiele zeigen exemplarisch die Mächtigkeit von Automator, ohne sich mit allen möglichen Kombinationen aufzuhalten, die sowieso dem Spieltrieb des Anwenders überlassen sein sollten. Wert wird auf die dauerhaft benötigten Hilfsmittel für das Erstellen der Workflows gelegt: Einblenden von Zwischenergebnissen, das Protokoll, die Interaktion mit dem Nutzer sowie das die Verwendung der Workflows als PlugIn.
Das AppleScript Kapitel ist für Informatiker wie Programmiererlaien gleichermaßen interessant. Erstere finden eine gute Kurzreferenz der Syntax oder nützliche Hinweise z.B. zum Klassenbrowser, die Letzteren werden von Grund auf an AppleScript samt dem Einsteigerwerkzeug der Wahl, dem ScriptEditor, herangeführt. Eine Einführung in Xcode kann und will das Buch nicht leisten, somit auch nicht in das Erstellen von eigenen Aktionen für Automator. Schade, dass die Verwendung von Unterordnern im Skriptmenü (z.B. Einblenden nur in bestimmten Anwendungen) nur kurz angerissen ist. Für beide Kapitel Daumen hoch, den AppleScript Teil würde ich mir auch als Kurzreferenz getrennt zulegen.

Wer sollte das Buch kaufen?

Professionelle Nutzer, die ihr System und Netzwerk selbst einrichten und pflegen, finden einen Schatz an neuen Informationen oder können jetzt wieder Platz schaffen im Kopf, weil sie wissen, wo sie demnächst nachschlagen können.

Ambitionierte Nutzer, die endlich tiefer eintauchen wollen, dürfen es mit dem Buch ebenfalls wagen.

Wissbegierige Macintosh-Einsteiger dürften einige Kapitel (Installation, Allgemeines Arbeiten, Troubleshooting) durchaus interessant finden und sollten am besten im Buchladen selbst einen Blick darauf werfen.

Mutti braucht ein Buch zu ihrem neuen Macintosh? - No go.

Fazit

Inhaltlich haben mir an manchen Stellen noch genauere Ausführungen gefehlt, andere waren in ihrer Ausführlichkeit geradezu vorbildlich. Da mag der persönliche Geschmack eine Rolle spielen. Der Information/Euro Faktor geht definitiv in Ordnung. Wenn es ein Buch zu Mac OS X sein soll, dann uneingeschränkte Kaufempfehlung zu diesem.

Hilfreiche Rezension:2 (:rezensionende:)


Zurück zum Artikel: "Main.DasPraxisbuchMacOSXTiger" Zuletzt geändert am 15.05.2006 04:53 Uhr von Profiles ((:pagecount:) Besuche)

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