Rezensionen zur Seite Unix für Mac OS X Anwender

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Rezensionen

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Schlaefer - BewertungsSterne('4*')

Autor

Kai Surendorf hat bereits seit mehreren Jahren Erfahrung mit Büchern rund um den Mac. Er schrieb neben diesem Buch unter anderen Das Praxisbuch Mac OS X Tiger, zu dem ich ebenfalls eine Rezension verfasst hatte.

Wer schreibt hier

Seit 1998 arbeite ich mit dem Mac und seit 10.1 überwiegend mit Mac OS X. Als Elektrotechniker setze ich den Mac zwar überwiegende privat ein, bezeichne mich jedoch als fortgeschrittenen Mac Nutzer.

Während ich keine Berührungsängste gegenüber dem Terminal besitze (alte MS-DOS-Kommandozeilenzeiten lassen grüßen), und bereits diverse kleine Unix Befehle wie mv oder top ausgiebig nutze, habe ich bisher keinen wirklich Einstieg in das Terminal gewagt.
Dank des Buches bin ich jetzt stolzer Vater eines Shell-Skriptes, welches mir ein Backup von einem FTP-Server erstellt und ältere Backups automatisch komprimiert sowie nach Datum geordnet archiviert.

Das Buch wurde mir vom Autor freundlicherweise für die Rezension zur Verfügung gestellt.

Das Drumherum, Layout und Goodies

Der Schreibstil von Herrn Surendorf ist klar und verständlich. That's it. Ich denke, wenn einem nicht mehr dazu einfällt, hat der Autor etwas richtig gemacht. Wer sich selbst überzeugen möchte, kann dies in der großzügig ausgefallenen Leseprobe tun (Die Bilder im Buch sind im Gegensatz zur Leseprobe s/w).

Der nächste Pluspunkt: ein Lesezeichenbändchen (Merkband) und als weiteres Hilfsmittel ein nummeriertes Kapitelregister am Rand jeder Seite erleichtern die Handhabung. Der Serifen-Text hat ein angenehmes Schriftbild. Neben einzelnen Absätzen befindet sich am Rand meistens ein kurzes Schlagwort über deren Inhalt, was die "Schnellnavigation" erleichtert. Ein Abzug in der B-Note: Bücher, die Code abdrucken, sollten dafür eine Schriftart (hier ein Courier Monospaced) verwenden, in der alle Ziffern, insbesondere die Zahl Null und der Großbuchstabe O, leicht voneinander zu unterscheiden sind.

Aus dem Buch selbst fällt einem eine laminierte A4 Übersichtskarte mit Unixbefehlen in die Hände. Die Befehle sind dabei nicht komplett alphabetisch, sondern analog zu den Themen/Kapitel im Buch angeordnet. Nicht 100% pinwandtauglich, weil Vorne und Hinten bedruckt, aber definitiv nützlich ("Wie hieß doch gleich der Befehl um ... ?"). Die entsprechenden Seitenzahlen der Befehle zum direkten Nachschlagen im Buch fehlen jedoch, so dass man doch bei Bedarf doch noch einmal im Index oder Inhaltsverzeichnis blättern muss.

Auf der ersten Einbandseite befindet sich der Code für das "Galileo Buch Update". Kurz nach dem nach dem Erscheinen (ca. ein Monat) der zweiten Auflage sind dort noch keine Updates verfügbar. Dagegen finden sich auf der Seite des Autors einige interessante "Outtakes". Wer diese nützlich findet, sollte das Buch schonmal mit auf seine Weihnachtswunschliste setzen.

Praktischer als der nicht ganz so vollständige Index ist die Onlinevolltextsuche im Buch. Positiv: Im Gegensatz zu Das Praxisbuch Mac OS X Tiger braucht man endlich nicht mehr im Kopf die Seitenzahl des Inhaltsverzeichnises abzuziehen.

Zum Inhalt

In dem Buch findet man als Leser alles, was im GUI-Alltag vor dem Nutzer verborgen bleibt: BSD Subsystem, Terminal, Dateisystem, CUPS, Shell-Skripte, Netzwerkressourcen, Suche und, und, und ... (Onlineinhaltsverzeichnis). Die Themenwahl und -aufteilung ist soweit gut gelungen.

Der Schwerpunkt liegt durch die Natur der Thematik bei der Arbeit mit und im Terminal. Welche Terminalbefehle existieren, und wie wendet man sie an? Welche Einstellungen lassen sich in diversen Textkonfigurationsdateien einstellen, und wo befinden sich diese? Es wird jedoch nicht vergessen, auf die Schnittstellen zur GUI-Welt hinzuweisen und wo diese sich ergänzen bzw. gleichwertige Alternativen darstellen (z.B. Netzwerk-Dienstprogramm für Port-Scans).

Das Buch bietet selbstverständlich weit mehr, als hübsch aufbereitete man Seiten. Ein Kapitel beginnt mit einer entsprechenden Einleitung, welche die Grundlagen und dahinter liegende Konzepte erläutert. So wird z.B. bei Prozessen erst einmal geklärt: Was ist ein Prozess oder Dienst? Welche Prozesse findet man gewöhnlich unter Mac OS X und was ist deren Aufgabe? Darüber wird der Leser dann, aufeinander aufbauend, zu ps, top, kill und nice geführt. Dies macht das Buch nicht unbedingt zu einer idealen Kurzreferenz, da sich ein Thema meist zusammenhängend über mehrere Seiten erstreckt, ermöglicht aber ein tieferes Eintauchen beim kontinuierlichen Lesen. Zu den jeweiligen Befehlen werden praktische Beispiele gebracht und im Zusammenhang erklärt, was diese im einzelnen bewirken.

Dass Mac OS X mehr zu bieten hat, als andere UNIX Systeme, wird beim Lesen schnell deutlich. Da wären einerseits Befehle wie textutil, diskutil, plutil etc., welche nur unter Mac OS X existieren. Auch die teilweise unter Tiger neuen Spezialitäten wie NetInfo, launchd, oder Spotlight werden beleuchtet. Das Kapitel zu launchd ist die beste und verständlichste Einführung, die ich bisher zu diesen Thema gesehen habe. Konsequenterweise fielen andere Mechanismen, wie beispielsweise das Linux/Unix-Umsteigern sicherlich besser vertraute cron, diesem leider zum Opfer und werden nicht behandelt.

Obwohl ich mir immer etwas Zeit lasse und versuche, ein Buch für ein paar Wochen zu nutzen, ist es unmöglich, sich von vorne bis hinten durchzuarbeiten. Ein paar Kleinigkeiten, die mir jedoch aufgefallen sind: z.B. wird erwähnt, dass die Verbindung via FTP eine unsichere Sache ist, auf SFTP jedoch wird nirgendwo hingewiesen. Oder das als Shellskript angegebene Beispiel:

  #!/bin/bash
  case $1 in
  -* ) echo "Option gefunden";;
  -D ) echo "Option D gefunden";;
  *) echo "Nur Parameter angegeben";;
  esac
  echo "Abfrage ausgefuehrt"

hat einen logischen Fehler. Dies ist jedoch klar die Ausnahme.

Mit gemischten Gefühlen sehe ich das letzte Kapitel des Buches "Best of Open Source". Hier werden einige Open Source Programme kurz vorgestellt. Diese gut zwanzig Seiten könnten, auch aus Aktualitätsgründen, in das Onlinezusatzangebot wandern und dem Abschnitt "Shell Skripte" zu gute kommen. Obwohl das Buch klipp und klar sagt, kein Programmierhandbuch sein zu wollen, hätte ich mir hier ein paar Seiten mehr gewünscht. Die grundlegenden Bash-Befehle werden auf 20 Seiten eingeführt (Benutzereingaben, Schleifen, Bedingungen etc.), doch werden all die Terminalbefehle erst durch das Zusammenführen in einem Skript zu im Alltag wirklich nützlichen Helferlein. Positiv wiederum: der Aufruf von Shellbefehlen aus AppleScript und Automator wird am Beispiel gezeigt.

Wer sollte das Buch kaufen?

Für (angehende) Administratoren, welche in einer Produktivumgebung Macintosh Server oder Rechner managen, ist der Inhalt dieses Buches sowieso Pflicht.

Umsteiger von anderen Unix Derivaten oder aus dem Linux Lager finden hier kompakt alles, was Mac OS X anders macht.

Macintosh Nutzer, die ihren Rechner als ambitioniertes Hobby ansehen, und sich (endlich) systematisch mit dem Terminal und der "Dunklen Seite der Macht" befassen wollen, sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren. Das Wissen über Dateirechte oder Prozesse sollte sich jeder Mac OS X Nutzer aneignen. Viele Aufgaben unter Mac OS X lassen sich ausschließlich, oder sehr viel einfacher, mit dem Terminal erledigen (und wenn es nur ein Klassiker, wie die im Finder auf Teufel komm 'raus nicht löschbare Datei, ist).

Fazit

UNIX für Mac OS X Anwender ist in der zweiten Auflage ein sehr lesenswerter Leitfaden für den Mac OS X Unterbau und vom Inhalt her auf dem neuesten Stand zu 10.4 Tiger. - Kaufempfehlung! Hilfreiche Rezension:9 (:rezensionende:)

(:rezensionstart:)

Klaus-Peter Kussmann - BewertungsSterne('5*')

Sehr gut lesbares Einsteiger-Buch. Siehe:http://mac.delta-c.de/ Hilfreiche Rezension:4 (:rezensionende:)


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