Einleitung

Häufig kommt man in die Situation, ein Bootvolume duplizieren zu wollen. Der gebräuchliste Fall dürfte dabei die Kopie auf eine externe FireWire Festplatte sein, z.B. zu Backupzwecken, oder via Target Disk Mode ebenfalls über FireWire auf einen anderen Rechner. Leider ist ein einfaches Kopieren wie zu Mac OS Classic Zeiten nicht mehr ohne weiteres möglich [1] und man muss andere Werkzeuge als den Finder zu Hilfe nehmen.

Im Folgenden sollen kurz die verschiedenen Möglichkeiten mit Vor- und Nachteilen aufgezeigt werden.

Was muss kopiert werden?

Zu einer vollständigen Systemkopie gehören zwingend die Ordner/Dateien:

  • /Library/
  • /System/
  • /Users/ – die eingerichteten Benutzer
  • /bin/
  • /etc – Alias für /private/etc/
  • /mach – Alias für /mach.sym
  • /mach_kernel
  • /private/
  • /sbin/
  • /tmp – Alias für /private/tmp/
  • /usr/
  • /var – Alias für /private/var/

Optional sind die Ordner/Dateien:

  • /Applications/ – enthält Standardanwendungen wie Safari, iTunes, Dienstprogramme, etc.
  • /Applications (Mac OS 9)/ – Programme für Mac OS 9
  • /Desktop Folder/ – enthält die Objekte vom Mac OS 9-Schreibtisch
  • /Developer/ – enthält Developer Tools
  • /Systemordner/Mac OS Classic
  • /opt/DarwinPorts und der Cisco VPNClient installieren hier Software
  • /sw/Fink installiert hier Software

Vorbereitung

Vor dem Kopieren ist es allgemein ein gute Idee, die Rechte des Quellvolumes mittels Festplatten-Dienstprogramm zu reparieren sowie das Ignorieren für die Rechte auf dem Zielvolume zu deaktivieren.

blg('bildmitte',' |Ignorieren der Rechte auf Zielvolume aktivieren')

Wird Tiger verwendet, sollte Spotlight während des Kopiervorganges für das Zielvolume deaktiviert werden, da dieser sonst unnötig lange dauert, da jede kopierte Datei auf dem Zielvolume neu indiziert wird. Am einfachsten geschieht dies im Terminal via:

  mdutil -i off /Volumes/Name_des_Zielvolumes

Kopie mit Festplatten-Dienstprogramm

blg('bildrechts',' ') Um ein Volume mit dem Festplatten-Dienstprogramm zu kopieren, aktiviert man den Reiter "Wiederherstellen". Als Quelle nimmt man logischerweise das Quellvolume, als Zielmedium das Volume, auf dem die Kopie gemacht werden soll. Alle so erstellten Kopien sind automatisch bootfähig.
Die Volumes werden mit Drag&Drop aus der Quellliste in die Felder für die Volumes befördert. Bei den Volumes muss es sich nicht um physikalische Festplatten handeln, Disk Images können ebenfalls verwendet werden.
Mit der Option "Zielmedium löschen" wird sicher gestellt, dass das Ergebnis der Kopie ein 1:1 Klon ist, falls das Zielvolume bis jetzt noch Daten enthalten sollte.

Vorteil des Kopierens mit Festplatten-Dienstprogrammes ist, dass es mit Mac OS X Bordmitteln machbar ist. Es können jedoch nur komplette Volumes kopiert werden (Falls das Zielvolume kleiner als der Inhalt des Quellvolumes ist, wird keine Fehlermeldung angezeigt. Das Festplatten-Dienstprogramm arbeitet so lang weiter, bis das Zielvolume voll ist!). Sollte ein Fehler z.B. mit einer einzelnen Datei auftreten, so wird keine Möglichkeit zum Fortfahren geboten, sondern ohne weitere Fehlermeldung der Kopiervorgang einfach abgebrochen.

Kopie mit Carbon Copy Cloner

Carbon Copy Cloner ist das Älteste der Mac OS X-Klonprogramme und bietet vielfältige Optionen zum Kopieren und Synchronisieren.

Um ein Volume zu kopieren, werden zuerst in den Dropdownmenüs Quell- und Zielvolume ausgwählt.

blg('bildmitte',' | Ziel- und Quellvolume auswählen')

Danach geht es in die Optionen. Falls noch nicht manuell erfolgt, sollte der Punkt "Rechte vor dem Klonen reparieren" für die Quelldisk gewählt werden. Mit dem Punkt "Verzeichnis vor dem Löschen überschreiben" werden Reste einer möglicherweise vorhandenen älteren Kopie sicher überschrieben. Die Option "Bootfähig machen" wird selbstverständlich ebenfalls angekreuzt.
Soll die Kopie in ein Disk-Image erfolgen, wird ein Häckchen bei "Diskimage auf Ziel erstellen" gesetzt.

blg('bildmitte',' | Optionen')

Der Kopiervorgang kann nun nach dem Authentifizieren gestartet werden.

Ein wichtiger Unterschied zum Festplatten-Dienstprogramm ist die Möglichkeit, einzelne Verzeichnisse vom Klonen auszuschließen.

Kopie mit RsyncX

blg('bildrechts',' |RsyncX') RsyncX ist ein Frontend zu rsync und ist für Kopier- und Synchronisationsaufgaben geeigenet.

Zuerst werden Quell- und Zielvolume via Drag&Drop festgelegt. Man beachte, dass man das Programmfenster noch vergrößern kann um mehrere Quellen anzugeben. Für eine einfache Kopie werden der Punkt "Folder Contents Only", "Archive" und "Remove Unmatched" angekreuzt. Da die Kopie bootfähig sein soll, wird je nach bedarf "Make Bootable" für "OSX" oder "Both" angewählt.

Mit RsyncX können einmal gemachte Kopien bspw. zu Backupzwecken auf den neuesten Stand gehalten werden, ohne ein erneutes Komplettbackup zu machen.


Zuletzt geändert am 09.11.2006 22:14 Uhr ( Besuche)

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