Beschreibung

In Leopard wurde eine neuartige Backup-Lösung integriert. Anders als Backup besitzt diese ein Versioning, also eine eingebaute Versionsverwaltung. Ähnlich eines CVS-Systemes kann man so Dateien und Backups in verschiedenen Schritten bzw. Versionen zurückspielen. Darüber hinaus kann Time Machine auch in Applikationen von Drittherstellern arbeiten und ist nicht auf den Finder beschränkt. In einigen Applikationen von Apple wie dem Adressbuch oder iPhoto ist Time Machine integriert. So kann man, z.B. nach Datensätzen suchen, die längst überschrieben oder abgeändert wurden. Auch können Time Machine-Backup mit Hilfe der Installations-DVD zurück gespielt werden. Dies ist ein großer Vorteil bei totalem Rechnerverlust.

Time Machine verfügt über eine innovative 3D-Oberfläche, die im ersten Eindruck an ein Videospiel erinnert.

Für den Einsatz von TimeMachine wird eine externe Festplatte, mit FireWire- oder USB-Anschluss empfohlen. Allerdings sichert Time Machine auch auf andere Macs, wenn dort das Personal File Sharing eingeschaltet ist. Zusätzlich wird auch eine unter Mac OS X Server in den Servereinstellungen eingestellte Festplatte nutzbar oder ein Xsan-System.

Am 15. Januar 2008 präsentierte Apple als Erweiterung für TimeMachine die drahtlose Hardware-Datensicherung Time Capsule.

Bekannte Einschränkungen:

  • Mit FileVault 1 verschlüsselte Verzeichnisse werden nur eingeschränkt gesichert (keine Revisionen von Dateien, Nutzer darf zum Backup nicht eingeloggt sein)
  • Time Machine sichert gleichzeitig nur auf ein angeschlossenes Medium
    • Praktisch ist ein RAID 5, wenn man z.B. ein großes Medium für die Datensicherung von Time Machine benötigt. Unter Mac OS X Server ist es möglich ein Time Machine Medium für viele Computer im Netzwerk zur Verfügung zu stellen, aber nur eins. Daher kann man mehrere Volumen zu einem RAID-Verbund zusammenfassen und per Time Machine zur Verfügung stellen.

Konfiguration

Backupintervall

Für fortgeschrittene Nutzer! Das Standardbackupintervall von Time Machine liegt bei einer Stunde nach dem letzten durchgeführten Backup. Der Backupprozess wird mit dem stündlich startenden System-Launch Deamon com.apple.backupd-auto.plist angestossen, dessen Zeitintervall dementsprechend angepasst werden kann.

Ausschließen von Volumen, Ordnern, Dateien und Systemdateien

In den Time Machine Systemeinstellungen kann man Festplatten, Partitionen, Ordner und Einzeldateien aus der Datensicherung abwählen. Dies ergibt unter vielen Anwendungsfällen Sinn. Wählt man beispielsweise die virtuelle Festplatte von Parallels ab, weil diese mit der integtrierten Parallels-Snapshot-Funktion gesichert wird, so werden viele hundert Megabyte weniger gesichert. Wählt man in den Time Machine-Voreinstellungen den Ordner /System ab, wird automatisch nachgefragt, ob auch alle anderen Systemdateien ausgeschlossen werden sollen.

Optionen

Einige Programme unter Lion unterstützen Apples neue Autosave-Funktion. In den Systemeinstellungen von Time Machine ist das automatische Sperren von Dateien voreingestellt. Das soll unabsichtige Änderungen in Programmen verhindern, die die automatische Sicherungsfunktion unterstützen. In der entsprechenden Systemeinstellung kann die Funktion unter dem Punkt Optionen ausgestellt werden.

Netzwerkzugriff

Mit defaults write com.apple.systempreferences TMShowUnsupportedNetworkVolumes 1 im Terminal werden auch nicht unterstützte Netzwerklaufwerke in TimeMachine angezeigt. Auf eigene Gefahr!

Für diese Einstellung muss das Benutzerkonto Administratorenrechte besitzen.

Zudem muss zunächst ein "Sparsebundle" mit dem Festplattendienstprogramm erstellt werden. Eine Anleitung ist unter http://www.free-mac-software.com/wiki/HowTo/Time-maschine-mit-nas-nutzen vorhanden. Dieses ist auf das gewünschte NAS zu kopieren und darf nicht gemountet werden. Das NAS bzw. der Share des NAS ist jedoch wie beschreiben anzumelden. Bei folgenden automatisierten Backups scheint dies aber nicht mehr notwendig zu sein bzw. führt sogar zu Problemen.

Probleme beim Sichern auf NAS und deren Lösung:

  1. TimeMachine kann auch eine komplette Installation zurückspielen - z.B. wenn die Festplatte des Mac ihren Geist aufgegeben hatte und ausgetauscht wurde. Bootet man von der Leopard-DVD, kann man jedoch nicht von Netzlaufwerken zurückspielen (es ist ein Knopf "Rückspielen vom entfernten Laufwerk" zu sehen, aber deaktiviert).
  2. TimeMachine benutzt die gesamte verfügbare Kapazität einer Platte für die Backups. Bei einem Netzlaufwerk ist das jedoch nicht sinnvoll. Man möchte also den Platz beschränken, der für jeden der Clients auf dem Server zur Verfügung steht.

Diese Probleme lassen sich jedoch lösen:

  1. Wird das Rückspielen einer kompletten Installation nötig, kopiert man das Sparse-Image mit den Backupdateien vom Netzlaufwerk auf eine leere externe Festplatte. Booten Sie den zu reparierenden Mac von der Leopard-DVD, richten Sie die neue Festplatte ein. Schließen Sie nun die Platte mit dem Backup anund booten Sie erneut von der DVD. Wenn Sie nun das TimeMachine-Restoreprogramm starten, können Sie sowohl das Backup als auch die Zielplatte auswählen. Das Restore dauert eine Weile, aber dann haben Sie ihren Mac exakt im Zustand vor dem letzten Backups wieder.
  2. Die eleganteste Lösung ist zweifellos, auf dem Server Quotas einzurichten, zumindest für die Shares, die als TimeMachine-Backp benutzt werden. Ist das nicht möglich, kann man das Sparse-Image, in dem die Netzbackups gespeichert werden, in seiner Größe beschränken:
  • hdiutil resize -size 60g -shrinkonly /Volumes/Network_Drive_Name/timemachine.sparseimage

Im Beispiel kann das Image nicht mehr größer als 60GB werden.

Backup-Strategie

Setzt man Time Machine als Datensicherungsprogramm ein, dann ist die Backup-Strategie schon mehr oder weniger klar vordefiniert. Zuerst wird eine Komplettsicherung auf das ausgesuchte Medium vorgenommen, die ziemlich lang dauern kann. Dies entspricht einer kompletten Kopie der lokalen Festplatten. Anschliessend wird wie oben beschrieben nur noch inkrementell, d.h. Dateien, Ordner die verändert oder gelöscht wurden, gesichert und erfasst.

Ist das Backup-Medium voll, kann man dieses abklemmen und an einem sicheren Ort archivieren. Dies ist bei Festplatten beim Kosten-Vergleich zu DVD-Sicherungen gar nicht mal so uninteressant. Dazu sollte man den Preis pro Gigabyte ermitteln und mit den Anschaffungs- und Lagerpreisen von DVD- und DVD-RW-Medien vergleichen. Möchte man keine Backups "für die Ewigkeit" verwenden, bietet Time Machine an, die jeweils älteste Daten-Sicherung zu löschen.

Nach 10 bzw. 20 Tagen Inaktivität erinnert Time Machine daran das Backup-Medium anzuschliessen.

Verweise

Kategorien
Apple, Leopard, Betriebssystem, Datensicherung, Systemeinstellungen, Systemprogramme

Zuletzt geändert am 18.01.2014 12:49 Uhr ( Besuche)

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