Rosetta ist...

  • der Projektname für die Handschriftenerkennung des Newton
  • ein transparent arbeitender Binärcode-Übersetzer, der auf dieser Seite behandelt wird

Beschreibung

Rosetta ist ein transparent arbeitender Binärcode-Übersetzer, der PowerPC Programme auf einem Mac mit Intel-Prozessor bis Mac OS X 10.6.8 lauffähig macht. Für den Anwender ist es somit nicht direkt erkennbar, ob gerade ein PowerPC oder x86-Binary ausgeführt wird.

Apple greift für Rosetta auf Software von Transitive Technology zurück. Transitive Technology ist eine Ausgründung der Universität Manchester und stellt Software für das Ausführen von Programmen auf dafür ursprünglich nicht vorgesehenen Platformen wie PowerPC, x86, Itanium, ARM oder MIPS her.

Erste Gerüchte darüber, dass Apple die Technologie in internen Tiger Builds verwendet, tauchten Anfang 2005 auf. Offiziell vorgestellt wurde sie im Zusammenhang mit dem Umstieg von PowerPC auf Intel-Prozessoren auf der WWDC 2005. Eingestellt wurde Rosetta mit Erscheinen des Betriebssystems Mac OS X 10.7 (Lion).

Wird ein PowerPC Programm auf einem Intel-Prozessor gestartet, so wird dies durch das Betriebssystem erkannt und jedes Programm eine Rosetta Umgebung vorgesetzt. Mittels Code-Morphing und Optimierung zur Laufzeit wird nach Angaben von Transitive Technology eine Leistung von 70%-80% des Originalsystems erreicht. Da einmal übersetzter Code für eine schnellere erneute Ausführung im Speicher gehalten wird, benötigen Programme mit Hilfe von Rosetta ausgeführt ca. 25% mehr RAM als nativ ausgeführt.

Rosetta ist seit Snow Leopard nicht mehr aktiv im Betriebssystem enthalten. Benötigt ein altes Programm diese Umgebung, so wird man gefragt, ob Rosetta installiert werden soll. Ab Lion funktioniert Rosetta gar nicht mehr.

Zusammenfassung der Inkompatibilitäten

Rosetta lässt folgende Dinge nicht laufen:

  • Applikationen, die für Mac OS Classic geschrieben wurden und damit auch die gesamte Classic-Umgebung
  • Code, der speziell für AltiVec geschrieben wurde
  • Code der Preferences in ein System Preferences Pane einsetzt
  • Applikationen, die einen G4 oder G5 Prozessor zwingend benötigen.
  • Applikationen, die von einer oder mehrere Kernel-Erweiterungen abhängen, sowie Kernel Erweiterungen an sich
  • Bundled Java Applikationen oder Java Applikationen mit JNI Bibliotheken, welche nicht übersetzt werden können

Viele an den G4, G5 oder AltiVec angepaßte und optimierte Programme besitzen ebenfalls einen Fallback Pfad für den G3 Prozessor. Da Rosetta den Programmen einen G3 Prozessor vorgaukelt, können diese Programme mit Performanceeinbußen trotzdem ausgeführt werden.

Unbestätigten Gerüchten zufolge besitzt Rosetta in den 10.4.3 x86 Builds AltiVec Unterstützung.

Die Pro Software von Apple Final Cut Pro, Final Cut Express, Motion, Soundtrack Pro, DVD Studio Pro, Aperture, Logic Pro und Logic Express werden von Rosetta nicht unterstützt und werden ab März 2006 als Universal Binary Version neu aufgelegt.

Woher der Name stammt

  • Zur Zeiten des Newton war dies der Name der Handschriftenerkennung
  • Anlehnung an den Stein von Rosetta als Funktionvergleich mit der „Übersetzungs-Maschine“ Rosetta. Der Stein von Rosetta oder Stein von Rosette oder auch Rosettastein (frz.: la pierre de Rosette) ist eine halbrunde Stele aus schwarzem Granit mit einem in drei Sprachen eingemeißeltem Text, der maßgeblich zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen beitrug. Der Stein befindet sich seit 1802 im Britischen Museum in London. Denkt man nun an die Funktionsweise der übersetzung vom PowerPC- zu x86-Code, könnte man übertragen gedacht meinen Apple würde den X86-Code als Hieroglyphen bezeichnen.

Tipps&Tricks

  • Auf einem Mac mit Intel Prozesor kann man Programme über das Info-Menü (Apfel-I) zwingen mit Rosetta emuliert zu laufen
  • Die Aktivitätsanzeige gibt Information darüber welche Prozesse PowerPC-Code ausführen (Spalte ganz rechts)

Verweise

Kategorie
Betriebssystem, Historisches

Zuletzt geändert am 22.03.2015 07:22 Uhr von kt007 ( Besuche)

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