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Aufgaben

- Das Journaling-Konzept besser ausarbeiten
- Wie hängen die DiskImage-Formate mit den Dateisystemen zusammen?

Beschreibung

In einem Dateisystem sind Daten eines Computers, die von wem auch immer von Aussen zugespielt wurden, in Form von Dateien und Verzeichnissen geordnet. Das Dateisystem selbst ist ein Ordnungs- und Zugriffssystem für diese Daten. Die Zugriffsroutinen auf das Dateisystem sind Bestandteile des Betriebssystems. Das Betriebssystem selbst wird ebenfalls in einem Dateisystem gespeichert.

Unter einem Dateisystem versteht man also sowohl die Struktur, wie Daten auf einem Medium abgelegt werden (engl. filestore), als auch die Vorschrift, wie dies zu geschehen hat (dies findet im Treiber des Systems statt).

Das Dateisystem von MacOSX ist eine Mischung aus Dateisystemen älterer Mac-Betriebsysteme und hat von Unix das Konzept eines globalen Namensraums geerbt, d.h. alle Dateipfade haben eine gemeinsame Wurzel, die als oberstes Verzeichnis "/" aus der Unix-Welt bekannt ist. Sucht man per Terminal im Dateisystem von Mac OS X findet man sowohl Verzeichnisse aus einem BSD-Unix als auch Apple-spezifische Verzeichnisse.

Verzeichnis wie der Finder es anzeigtGleiches Verzeichnis erweitert und original wie man es im BSD-Unterbau via Terminal sieht

Dateisysteme werden an einem bestimmten Verzeichnis eingehängt (gemounted, von engl. mount). Ein Verzeichnis, das dieses Schicksal erleidet, nennt man mount point. Bei Mac OS X wird für jedes zusätzliche Dateisystem, das gebraucht wird ein gesondertes Verzeichnis unter /Volumes/ angelegt und als mount point benutzt. Mit dem Befehl mount (ohne Parameter) kann man sich im Terminal einen Überblick über die aktuellen 'mounts' machen.

Arten von Dateisystemen

Dateisysteme gibt es für die verschiedensten Zwecke. Neben dem geläufigsten, nämlich als Datenablage auf einer Partition auf einer Festplatte, gibt es Dateisysteme für bestimmte Wechselmedien (z.B. CD-ROMs und DVDs) oder dem iPod. Darüber hinaus gibt es Dateisysteme, die ihre Rohdaten statt auf Partitionen auch auf Dateien innerhalb einer anderen Datei ablegen (genau das passiert bei DiskImages), oder die Daten nur im Speicher behalten, und nicht über einen Neustart hinaus erhalten können.

Weitere Arten von Dateisystemen

  • Weitere Partitionen auf den Festplatten
  • Von Hand gemountete DiskImages
  • Per Befehl Gehe zu -> Mit Server verbinden gemountete Netzwerk-Dateisysteme

Apple-/Mac-Dateisysteme

  • Apple DOS (erstes Apple Dateisystem)
  • Apple SOS
  • Apple ProDOS (Dateisystem der späten Apple II-Modelle)
  • HFS (Hierarchical File System)
  • HFS+ (Erweiterung von HFS u. a. auf Dateinamen mit mehr als 32 Zeichen, mit Journaling)
  • HFSX Case-sensitive Variante von HFS+
  • MFS (Macintosh File System)
  • Xsan, ist ein SAN-Dateisystem für Mac OS X, mit dem sehr große Massenspeicher über ein Netzwerk konsolidiert werden.
  • Das Meta-Dateisystem Zetta ZFS. Dieses sollte mit Leopard ausgeliefert werden, was nicht der Fall war. ZFS ist ein fortschrittliches 128-Bit-Dateisystem mit integriertem Volume-Management. Es wurde von Sun Microsystems entwickelt. Aus lizenzrechtlichen Gründen wird es vermutlich in absehbarer Zeit nicht in ein Apple-Betriebssystem integriert.

Wichtige Dateisysteme unter MacOSX

Bei der Neu- bzw. Erstinstallation des Systems hat man die Möglichkeit, zwischen zwei bzw. drei Arten von Dateisystemen für seine Partitionen zu wählen. Will man mit dem Programm "Disk Utility" bzw. "Festplatten-Dienstprogramm" eine Partition löschen, steht man vor der gleichen Wahl. Die wichtigsten Dateisysteme wären:

Mac OS Extended (HFS+)

Dies ist wohl das am Besten implementierte Dateisystem und verfügt darüber hinaus auch über eine Journaling-Funktion. Es läuft schneller als UFS (s.u.). Außerdem gibt es die Journaling-Variante "Mac OS Extended (Journaled)", bei der über die Schreibvorgänge auf der Platte Protokoll (eben das "Journal") geführt wird, dies soll u.A. zu weniger Datenverlusten bei einem Systemabsturz führen. Beide Varianten sind nicht komplett der Groß-/Kleinschreibung mächtig, d.h. sie speichern die Schreibung einer Datei oder eines Verzeichnisses, aber danach ist sie/es auch unter anderen Schreibweisen erreichbar. Beispiel: Man legt ein Verzeichnis mit dem Namen "Sylvia's Photos" an und kann es dann auch unter "syLVIa'S pHoTOs" erreichen. Ebenso kann kein Ordner mit Namen "ApfelWiki" und "apfelwiki" in einem Verzeichnis existieren. Diese Tatsache macht HFS+ für die üblichen Paketverwaltungssysteme unbrauchbar und man sollte in diesem Falle auf UFS oder HFSX ausweichen. Wer die Mühe nicht scheut, sollte unbedingt die man page zu diskutil und hdiutil durchlesen und als Dateisystemtyp-Parameter "HFSX" verwenden.

Bootet man den Rechner mit einem anderen Betriebssystem (etwa Linux), so kann man auf die Daten in einem HFS+ System nur mit Glück und nur lesend zugreifen. Evtl. gilt dies auch nur für die Variante ohne Journal.

UFS (Unix File System)

UFS ist vom Prinzip schon uralt und eigentlich sehr gut verstanden. Andere Betriebssysteme, wie etwa FreeBSD, arbeiten mit modernen Weiterentwicklungen dieses Dateisystems. Das UFS von Mac OS X 10.3 oder früher ist aber eine Implementierung des "Urvaters" dieser Weiterentwicklungen und daher sehr langsam. UFS unterscheidet peinlich genau zwischen Groß- und Kleinschreibung und arbeitet daher gut mit Paketverwaltungssystemen zusammen.

Auf UFS kann man von anderen Systemen besser zugreifen als auf HFS+. Unter Linux ist angeblich sogar Schreibzugriff möglich, allerdings heikel.

Alle Dateisysteme unter Mac OS X

Mehr Dateisysteme unter Mac OS X

Viele weitere Dateisysteme lassen sich mit Hilfe von MacFUSE in das Betriebssystem integrieren. Da sind u.a. NTFS-Zugriffe, EncFS (ein verschlüsseltes Dateisystem, das GmailFS, mit dem man Google-Mail-Postfächer als Dateiablage verwenden kann, SSHFS (Laufwerke über SSH mounten), ZFS, verschiedene WebDAV-Systeme und einiges mehr.

Probleme mit Dateisystemen

Einige Programme benötigen bestimmte Dateisysteme. Dies ist häufig dann der Fall, wenn ein Programm erstellt wurde, welches auf mehreren Plattformen laufen soll. Dann bildet man den größten gemeinsamen Nenner was das Dateisystem angeht. Dies kann aber auch dazu führen, daß bestimmte Programme dann bei ungewöhnlichen Mac-Dateisystemen nicht laufen.

Dies gilt für Civilization IV (Mac), Legion Arena (Mac), Big Bang Board Games (Mac) und allen Mac-Dateisystemen, die Groß- und Kleinschreibung unterstützen. Diese Programme laufen unter Umständen nicht auf solchen Dateisystemen.

Verweise

  • MacFUSE zur einfachen Aktivierung vieler Dateisysteme
  • MacFusion ist die grafische Benutzeroberfläche für MacFUSE
Kategorien
Betriebssystem, Dateisystem, Tutorials, MacGyver

Zuletzt geändert am 15.06.2011 13:23 Uhr ( Besuche)

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